Adults (Staffel 1)

Eine WG von fünf Mittzwanzigern in Queens, New York: Samir (Malik Elassal), Billie (Lucy Freyer), Issa (Amita Rao), Anton (Owen Thiele) und der ausschließlich mit Vor- und Nachnamen genannte Paul Baker (Jack Innanen) wohnen zusammen im etwas heruntergekommenen Elternhaus von Samir und leben ein ganz normales WG-Leben: Sie streiten sich um Putzpläne, trinken zu viel bei Dinnerpartys und jonglieren mit unsicheren Jobs, komplizierten Beziehungen und dem ständigen Druck, jetzt so langsam erwachsen sein zu müssen.

Was „Adults” (2025) so besonders macht: Es zeigt kein Hochglanz-New-York, sondern das echte Leben junger Leute: WG-Küchen mit zu viel dreckigem Geschirr, ständige Geldsorgen, die Angst vor Abschiebung oder das Ringen um Krankenversicherung. Solche Themen tauchen beiläufig auf – nicht als große gesellschaftliche Botschaften, sondern als Realität, mit der die Gen Z gelernt hat, mit Witz und Selbstironie umzugehen. Dass die Macher*innen Rebecca Shaw und Ben Kronengold selbst aus dieser Generation kommen, merkt man sofort: keine von außen konstruierte Parodie (wie ich sie schon oft erlebt habe und nicht mehr ertragen kann), sondern liebevolle Beobachtung von innen. Genau darin liegt die Stärke der Serie: Sie fängt das Chaos der Zwanziger so roh und gleichzeitig so witzig ein, dass jeder, der Mitte 20 ist – oder mal war – sofort andocken kann. Sie erinnert an Serien wie „Broad City” (2014-2019) oder „Girls” (2012-2017), ist aber trotzdem komplett einzigartig. Die Sprache und Situationen sind so spezifisch und gegenwartsnah, dass klar wird: Hier schreibt eine Generation über sich selbst. Der perfekt besetzte Cast harmoniert von der ersten Minute, ihre Dialoge sind authentisch, witzig und verletzlich. „Adults” ist dadurch nicht nur unterhaltsam, sondern teilweise auch schmerzhaft nachvollziehbar. Ich habe die zehn Folgen in einem Rutsch geschaut und wollte direkt mehr – es bleibt also nur auf eine zweite Staffel zu hoffen.